Unsere Wahrnehmung dieser Welt beruht hauptsächlich auf dem Gesetz der Polarität.
Es ist nicht gerade leicht, dieser Festlegung zu entkommen. Wenn ein Pol wegfällt, muss der andere Pol automatisch auch wegfallen. Nehmen wir bei einer Taschenlampe den negativen Pol weg, so kann kein Licht mehr leuchten. Der positive Pol wird für sich alleine unwirksam.
Wollen wir zum Beispiel die Krankheiten ausrotten, so wird es auch konsequenterweise keine Gesundheit mehr geben.
Durch das ständig erlebbare Gesetz der Polarität sind wir es zu tiefst gewohnt, Trennungen und Unterscheidungen zu erzeugen. Es geschieht nur zu leicht eine Sichtweise auf die Gegensätze, auf schwarz oder weiß. Die grauen Zwischentöne - man kann auch sagen: „das rechte Maß“ - gehen überraschend oft verloren. Doch wir haben immer offene Spielräume, wie wir die Welt erleben wollen. Es ist unsere eigene freie Wahl, dies zu tun oder nicht zu tun.
Was würde passieren, wenn wir mit den Unterscheidungen aufhören. Unterscheidungen in unserem Denken, ebenso im Fühlen und Handeln. Wenn wir zutiefst einverstanden sind mit dem was ist und was nicht ist. Und auch von dem, was sein sollte und nicht sein sollte.
Was wäre dann mit dem ständigen (Be-)Klagen und Leiden?
So kann der Gegenentwurf aussehen zum weiter unbewusst bleiben. Die Trennung von gut und schlecht, die Unterscheidung von hell und dunkel sind in gewisser Weise die Wurzel von Leid und selbstgewählter Qual.
Bewusstheit, das wahrzunehmen, was jetzt ist und es aus ganzen Herzen anzunehmen, wird unsere Sicht auf die anderen, die Welt und uns selbst verändern, vielleicht sogar revolutionieren.