Paarberatung
In einer Paarberatung oder Paartherapie ist es in jedem Fall vorrangig, das konkrete Anliegen des Paares überhaupt erst einmal als Konsens zu erarbeiten, denn manchmal ist sich das Paar selbst in Bezug auf die Zielsetzung einer Beratung uneins.
Oft wird dann als erstes von einer sich verschlechternden Kommunikation gesprochen. Dieses Symptom deutet darauf hin, nachzuforschen, was denn eigentlich bei diesem Konflikt tief darunter liegt.
Hier hilft ein sorgfältiger Blick auf die jeweiligen Verhaltensweisen, die die Partner aus ihrer individuellen Vergangenheit sozusagen in die Beziehung unbewusst mit eingeschleppt haben, um die weitere Vorgehensweise bestimmen.
Zum Beispiel erweisen sich Beziehungsunfähigkeit oder Bindungsängstlichkeit oft als ein verhängnisvolles „Erbe" aus der Herkunftsfamilie. Die systemische Betrachtung öffnet zu guter Letzt den Blick auf sogenannte transgenerationale Zusammenhänge und Verstrickungen mit den Schicksalen von Mitgliedern des Herkunftssystems. Möglicherweise ist einer der Partner durch unbewusste Bindungen oder Identifikationen mit Geschwistern, Ahnen oder früheren Partnern gar nicht frei für eine glückliche, gegenwärtige Beziehung.
Weiterhin können unbewusste, überholte Glaubenssätze eine glückliche Partnerschaft sabotieren, ebenso wie unerfüllte kindliche oder narzisstische Bedürfnisse, für die ein Partner nicht zuständig ist, die ihm aber trotzdem angetragen werden.
Mögliche Ziele
„Heilung" der Beziehung heißt, dass sie so wiederhergestellt werden kann, dass die Partner darin wieder Lebensqualität erleben. Bestenfalls wird dann die Liebe wieder zwischen ihnen fließen, oder - wenn das nicht möglich ist - die Beziehung wenigstens auf „gute" und wertschätzende Weise beendet werden. Das setzt voraus, dass beide motiviert sind, in die Veränderungsarbeit Zeit und Kraft zu investieren und sich mutig eigenen „blinden Flecken" zu stellen.